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Slavisches Seminar

Publikationen 2015

Tatjana Hofman: Sewastopologia

sewastopologia

Ein literarischer Erstling über das Fremdsein und das Ankommen. Ein Entwicklungsroman mit Erinnerungsbildern aus Ost und West, eine europäische Geschichte, die in eigenwilligem Ton und virtuos erzählt ist.
Die Krim ist ein Mythos für Russen und Ukrainer, und sie ist eine Realität für das kleine Mädchen, das hier aufwächst, als es mit dem Sowjetreich zu Ende geht. Das Mädchen nimmt beides mit, den Mythos und die verlorene Wirklichkeit, und zieht damit durch Europa. Mit den Eltern gelangt sie als Emigrantin nach Berlin, als Wissenschaftlerin und junge Mutter findet sie schließlich ihren Ort in der Schweiz.

Tatjana Gofman, heute Mitglied des geopoetischen Krim-Klubs, wurde 1983 auf der Krim geboren und ist dort aufgewachsen. Als Kulturvermittlerin lebt sie inzwischen – nach einigen Jahren in Berlin – in der Schweiz. Sewastopologia ist ihr literarisches Debüt.

Sandra Frimmel: Kunsturteile. Gerichtsprozesse gegen Kunst, Künstler und Kuratoren in Russland nach der Perestrojka

Kunsturteile

Seit der Jahrtausendwende werden in Russland außergewöhnlich viele Gerichtsprozesse gegen Kunst, Künstler und Kuratoren geführt. Am Beispiel der beiden größten Prozesse gegen die Organisatoren der Ausstellungen "Achtung, Religion!" und "Verbotene Kunst 2006" befasst sich die Autorin mit dem Aushandeln der Bedeutung von Kunst(werken) und mit ihrer gesellschaftspolitischen Wirkung im Kontext des Gerichts. Im Fokus steht die Frage, mit welchen Mitteln durch die Prozesse versucht wird, einen normativen Kunstbegriff nicht nur argumentativ zu verhandeln, sondern auch dauerhaft und rechtlich verbindlich zu fixieren. Wie wird diskutiert, was die Kunst in Russland heute soll, darf und kann? Wie wirkt die Kunst? Und wo liegen die Grenzen der Kunstfreiheit?
Dr. Sandra Frimmel ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin im SNF-Projekt "Literatur und Kunst vor Gericht" und Koordinatorin des Zentrums Künste und Kulturtheorie der Universität Zürich.

Sylvia Sasse (Hg.): 'Das Lachen ist ein grosser Revolutionär'. Michail M. Bachtins Dissertationsverteidigung im Jahr 1946

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Lachen befreit von der Angst, und Lachen macht Angst. Es ist weder kulturenübergreifend akzeptiert noch generationen- und epochenübergreifend verständlich. Satiren, Karikaturen, Parodien sind wieder verstärkt Auslöser für Zensur, Verbote, Gerichtsverfahren und Terrorakte. Dass Lachen Angst macht, zeigen vielfach die Reaktionen auf Michael Bachtins Studie über die Lachkultur in Mittelalter und Renaissance Rabelais und seine Welt. Volkskultur als Gegenkultur: In der Sowjetunion wurde Bachtins Buch als Angriff auf die revolutionäre Kraft des Volkes und als Verharmlosung des Klassenkampfes gelesen. Im heutigen Russland gilt Bachtins Karnevalstheorie als Angriff auf die Kirche, die sich durch das karnevalistische Weltbild in ihren Grundfesten erschüttert sieht. Das Buch stellt Auszüge aus Bachtins Dissertationsverteidigung von 1946 in deutscher Erstübersetzung vor und macht damit anschaulich, wie eine wissenschaftlich-inhaltliche Diskussion über Bachtins Buch mit Forderungen nach Parteilichkeit in der Wissenschaft kollidiert.
Zürich 2015: Edition Schublade

Gianna Frölicher und Sylvia Sasse (Hg.): Gerichtstheater. Drei sowjetische Agitgerichte

gerichtstheater

"Gerichtstheater" war in der jungen Sowjetunion eines der populärsten Unterhaltungsgenres. Die Stücke gehören in den Bereich der Agitation, sind aber zum Teil auch sehr komisch, geradezu karnevalesk, wenn zum Beispiel Gott oder eine Mücke vor Gericht gestellt werden. Die drei hier ausgesuchten Agitgerichte stehen für unterschiedliche Phasen des Genres und zeigen, dass sich Theater und Gericht immer weniger voneinander unterscheiden lassen. Als das Genre in den 1930er Jahren verschwindet, wird es von einer theatralen Justiz, Laiengerichten und Schauprozessen regelrecht abgelöst.
Leipziger Literaturverlag 2015.

Olga Burenina: Simvolistskij absurd i ego tradicii v russkoj literature i kul'ture

absurd

Исследование Ольги Бурениной посвящено теоретико-философскому моделированию абсурда в литературе и смежных искусствах. На фоне полемики с уже сложившимся теоретическим дискурсом об абсурде автор развивает концепцию, согласно которой абсурд понимается как феномен, возникающий в кризисные моменты истории, становясь в истории культуры трансформационным механизмом преобразования и перехода из обыденной сферы в сферу новую и неожиданную, из привычных формы и смысла — в иные, непривычные. В своей универсальной сущности абсурд является результатом творческого акта, устремленного к «сверхсинтезу», к совмещению в художественном тексте разнородных дискурсивных элементов, а также не сводимых воедино сторон изображаемой действительности. Теоретические положения проверяются автором на материале художественной литературы, театрального, графического, живописного искусства первой половины, преимущественно первой трети, XX века. Книга предназначается для специалистов по литературоведению, философии, искусствоведению и теории культуры, а также для всех тех, кто интересуется вопросами творческих инноваций в культуре.
St. Petersburg 2015: Aleteja (2. Auflage). ISBN 5-8322-9728-8.

Weiterführende Informationen

Internetzeitschrift mit Zürcher Redaktion am Slavischen Seminar

Die Welt der Slaven

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Herausgegeben von Peter Rehder (München), Barbara Sonnenhauser (Zürich), Igor Smirnov (Konstanz), Schamma Schahadat (Tübingen)