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Slavisches Seminar

Kollaborative. Strategien der Zusammenarbeit in der zeitgenössischen Bildenden und Performativen Kunst

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"Robert Walser-Sculpture", Thomas Hirschhorn, 2019 Place de la Gare, Biel/Bienne (Switzerland), Courtesy: the artist and ESS/SPA Swiss Sculpture Exhibition, Photo: Enrique Muñoz García

 

Mit der Adverbialnominalisierung das Kollaborativ, pl. Kollaborative, ist ein Desiderat der kunsttheoretischen Reflexion hinsichtlich einer zureichenden Bestimmung spezifisch künstlerischer Zusammenarbeit markiert. Sie geht in den bisher gehandelten Begriffen wie des Kollektivs, der Kooperation und Kollaboration nicht auf. Das Promotionsprojekt geht daher der Frage nach, auf welcher Grundlage, unter welchen Voraussetzungen gelingende künstlerische Zusammenarbeit stattfindet, welche Agenten in welcher Weise am Werk sind und schliesslich, wie sich an einem Werk, bzw. einer Aufführung Kollaborative niederschlagen. Dabei lassen wir uns von folgenden Prämissen leiten: Erstens, das Kollaborativ muss als dialogische Handlung, nicht vom Objekt oder der Aufführung her betrachtet werden. Zweitens, Kollborative funktionieren aufgrund und sind Ausdruck einer basalen Sozialität. Sie müssen als ein ausgezeichneter Modus der medialen Teilhabe, sprich einem spezifischen Modus der Partizipation modelliert werden. In ihnen tritt die Alterität des Anderen als zentrales Agens zu Tage und ermöglicht eine wechselseitige, reziproke Subjektivierung in der gemeinsamen Produktion jenseits einer Herr-Knecht-Dialektik. Drittens, Kollaborative unterscheiden sich von anderen Formen der Kollaboration fundamental in ihrer Responsivität, der Öffnung und dem Widerhall des Anderen. Der Freilegung und Abgrenzung des Begriffs der Kollaborative folgt die Untersuchung und Formierung einiger Fallbeispiele zeitgenössischer kollaborativer Kunst, von denen Oskar Pastior, Dieter Roth, Katharina Fritsch, sowie Christoph Büchel und Thomas Hirschhorn hervorzuheben sind.

Doktorand: Max Glauner

Erstbetreuerin: Prof. Dr. Sylvia Sasse

Zweitbetreuer: Prof. Dr. Philip Ursprung/ ETH-Zürich